Fünf schnelle Schritte zu innerer Ruhe
Ein JNANI (=einer, der Gott kennt) und ein PREMIKÄ (=einer, der Gott liebt) wandern durch einen Wald. Plötzlich taucht ein Tiger auf. Der, der Gott liebt, will fliehen. Aber der andere hält ihn zurück: „Ich kenne Gott“, sagt er „und ich weiß, dass er uns beschützen wird!“ Da aber erwidert der andere: „Zwar kenne ich Gott nicht so gut wie Du, aber ich liebe ihn. Deswegen möchte ich es ihm leichter machen, mir zu helfen.“ (Gleichnis aus den alten Hindu-Schriften)
Dieses Gleichnis kann uns helfen zu erkennen, ob wir im blinden Vertrauen den Dingen ihren Lauf lassen wollen, z.B. uns weiterhin dem Stress auszusetzen in der Hoffnung, dass es sich schon irgendwie richtet, oder ob wir das in unserer Macht liegende tun, um Situationen zu verbessern und/oder zu ändern.
Es gibt keine Patentrezepte, um mit Stresssituationen fertig zu werden. Optimale Stressbewältigung nutzt vielfältige und individuelle Bewältigungsstrategien. Für mich als Coach ist es wichtig zu wissen, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Bewältigungsstrategien benötigen. Nicht jedem Klienten gefällt es, mittels einer Fantasiereise zu entspannen. Außerdem wirken die unterschiedlichen Methoden auch nicht gleich gut bei allen. Menschen nutzen ihre Sinneswahrnehmungen unterschiedlich um innere Zustände zu aktivieren. Deshalb ist es sinnvoll zu wissen, welchen Zugangskanal der Klient hauptsächlich nutzt, um ihn mit entsprechenden Techniken vertraut zu machen.
1.) Schließen Sie die Augen und atmen Sie durch die Nase fünf Sekunden lang tief in den Bauch ein. Anschließend atmen Sie mit leicht geöffnetem Mund acht Sekunden lang aus. Diese Atmung führen Sie 10 x durch, dann öffnen Sie wieder Ihre Augen und nehmen wahr, wie Sie sich jetzt fühlen.
2.) Trinken Sie in langsamen Schlückchen ein Glas kühles Wasser und lassen Sie anschließend kaltes Wasser über Ihre Unterarme fließen.
3.) Stellen Sie sich eine Eieruhr und erledigen Sie jede Stunde für fünf Minuten alles, was Sie dann gerade tun, extrem langsam.
4.) Schließen Sie für fünf Minuten die Augen und gehen Sie innerlich auf Reisen. Stellen Sie sich innerlich eine friedvolle Landschaft an einem Waldrand vor. Seien Sie selbst dort und setzen Sie sich an ein kleines Lagerfeuer. Schauen Sie in die lustig tanzenden Flammen. Oder: Stellen Sie sich einen Meeresstrand vor. Sie liegen im warmen Sand und hören der Brandung zu.
5.) Kleben Sie sich ein Smiley an den Bildschirm Ihres PCs. Immer wenn Ihr Blick zum Smiley wandert, heben Sie Ihre Mundwinkel und schenken Sie sich ein inneres Lächeln.
Ich möchte mit den Worten von Karlfried Graf Dürckheim schließen, der da sagte: „Der Unterschied zwischen einem Meister und einem Anfänger ist der, dass der Meister früher angefangen hat zu üben.“
Viel Freude beim Üben der schnellen Wege für die innere Ruhe.
